Wednesday 1 August 2007

Wasser, wind und Sternenstoff

Das ganze Leben ist vielleicht ein Projekt mit so vielen Seiten, dass es selbst für einen Menschen unmöglich ist, sein eigenes über mehr als einige Prozente hinaus zu verstehen. Ich selbst habe die Umwelt schon in jüngsten Jahren so interpretiert, als wäre sie dafür da erforscht zu werden. Das ist ja das natürliche Benehmen von Kindern. So soll es sein, wenn man sich gesund entwickelt. Ganz früh aber fängt so einer schlechten Angewohnheit an, unsere Neugier einzuschränken und zu begrenzen. Selbstverständlich müssen wir wählen, welche Bücher wir lesen, welche Ausbildung zu uns passt und welche Eindrücke uns zu Weiterentwicklung inspirieren. Kein Mensch kann alles fassen, was unserer Seele und Hirn angeboten wird.. Aber wohin verliert sich unsere alte Neugier? Geht mal schnell in den Ruhestand, nicht?

Ist unsere Zeit, in der wir über Grenzen in der ganzen Welt miteinander reden und Nachrichten in blitzschneller Geschwindigkeit um die Kugel sausen, herausfordernd und erfrischend für die kindliche Neugier; bleibt sie so einige Extrajahre in unserem Leben?
Ist der Mensch von der Technik ermuntert worden und hat er Nähe gewonnen?

Für mich ist diese Gabe von digitaler Technik die reine Traumerfüllung. Digitale Musikinstrumente und Internet, Halleluja!

Haben mich all die schönen Gaben klüger gemacht? Denke ich nicht. Gäbe es das Internet nicht, wären bestimmt viele Bücher gelesen worden.... Und die sind ja nicht alle dumm. So?

Ich habe in meiner Arbeit gespürt wie es wäre, in meiner Phantasie einen Weg zu finden, der deutlich entstehen könnte aus Spekulationen, Ahnungen, Traumbildern, Düften, daraus, verliebt zu sein, aus schweren, grausamen Erinnerungen und allem beten Gott.
Es geht nicht darum, ein Ziel zu erreichen. Es ist etwas phantastisches und superspannendes, gerade hier und jetzt. Nicht weit weg!

Nee, bei mir dreht sich alles um eine Idee, die mich mein halbes Leben verfolgt hat. Das heißt: Wie hängt es alles zusammen? Denn es hängt zusammen! Wir gehören zusammen, wir Menschen! Wir gehören zusammen in der Natur, in der Schöpfung von Wasser, Wind und Sternenstoff.
Darum hat die Ausstellung von Bildern von der neugebauten Mauer zwischen Israel und Palästina mich so tief erschreckt.
Künstler haben das schreckliche Objekt für menschlichen Schwachsinn und Erniedrigung verschönt mit wunderbaren Malereien. Wie übrigens damals in Berlin auch.
Soll man schmunzeln oder weinen?

Mit Bildern, Licht und Musik in verschiedenen Ausdrucksformen möchte ich zusammen mit anderen Künstlern und Texten von jungen Menschen eine Vorstellung kreieren, die über Anti - Mauern redet. Und wir wollen auch eine Vorstellung über unser seelisches Verständnis für die Tatsache, dass wir in tiefer Vereinigung zusammengehören entwickeln. Eine Vorstellung, die uns zu solch einer Offenheit inspiriert, die jedwede Mauer zwischen uns unmöglich macht.

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